Wir brauchen keiner

Heulen, sich von anderen helfen lassen, sich von anderen abhängig machen?

Um unsere schwierigen Lebenskrisen zu überstehen, brauchen wir niemanden. Es ist schön, wenn dann jemand bei uns ist, aber wir brauchen niemanden. Keiner macht unsere Erfahrung für uns. Wir gehen unseren eigenen Weg, keiner kann unseren Weg gehen. Wir selbst werden die Kraft finden, diese Krise als eine Herausforderung zu erleben und nicht als eine Überforderung – oder nicht, nur wir selbst durch unsere Emotionen und unsere Gedanken. Wir müssen wissen, dass wir es schaffen werden und nur zusehen sollen wir, wie wir das tun werden. Kein Vielleicht!

Möchtest du dich einmal sehen? Dann mach deine Augen zu!

Geh immer mehr in die Vogelperspektive! Denke dabei, dass jede Person, die du jemals getroffen hast, Teil eines Plans ist, den du dir vor deiner Geburt gemacht hast, um dir bestimmte Erfahrungen zu ermöglichen. Stelle dir für jede Person, an die du dich erinnerst, einen großen Stein vor, stelle dich darauf und hebe dich so über sie – genau so hoch, wie sich für dich die Erfahrung anfühlt, die du mit dieser Person gemacht hast, mit all den Verletzungen, die du verziehen hast oder die noch zu verzeihen hast. Für jedes Mal, als du aufgestanden bist, nachdem du verletzt worden bist, legst du einen Stein hin.

Fang zum Beispiel an mit deiner Familie: deine Mutter, dann dein Vater, deine Großeltern, Geschwister, nun Freunde, auch aus dem Kindergarten, der Schule und so weiter. Die nächste Person: der nächste Stein. Immer weiter bis zum Jetzt. Schaue hinunter und nehme wahr, wie groß du inzwischen geworden bist! Was für ein Gefühl strömt jetzt durch deinen Körper und deinen Geist? 

Bist du nicht viel größer, als du erst gedacht hattest? 

Treffe DU die Entscheidung für dich!

Als ich einmal im Auto unterwegs war, sah ich eine Frau am Rand der Straße, die sich einfach auf den Boden setzte und sich umschaute, als ob sie nach etwas suchte. Da mir ihr Verhalten nicht „normal“ vorkam, hielt ich an und fragte sie, ob sie etwas verloren habe, ob ich ihr irgendwie helfen könne. Sie antwortete, dass sie ihre Brille verloren habe. Ich habe dann ihre Sonnenbrille unter ihr gefunden, sie saß darauf. Gleichzeitig habe ich auch begriffen, dass es ihr gar nicht gut ging, entweder weil sie zu viel Alkohol getrunken hatte oder weil sie aus anderen Gründen bald in eine Ohnmacht fallen würde.

Ich entschied mich, für sie den Notruf zu wählen.

Gleichzeitig hielt auch ein Mann an und bot ihr an, sie nach Hause zu bringen. Er meinte, sie zu kennen, sagte, dass sie eine Polin sei, die in der Nähe wohne. Sie wirkte nicht überzeugt von seinem Angebot. Daher beschloss ich, dem Mann klarzumachen, dass diese Frau sich nicht von der Stelle bewegen würde, außer in einem Krankenwagen, der schon unterwegs war. Er fuhr dann weg.

Die Frau guckte mich sehr lange Zeit an, als ob sie sich bedanken wollte. Ich versuchte, es ihr leichter zu machen, und sagte ihr, dass alles gut wird, und streichelte sie über der Schulter. Sie schüttelte energisch den Kopf und schrie: „Nein!!!“ Sie fing so an zu weinen, dass ich fast mit ihr das tun musste. Ihr Schmerz war da, fast zum Greifen nah. Ihre Verzweiflung war so riesig! Ich konnte spüren, dass ihre Leben hatte sie ins Knie Gebracht! Es war nicht der Alkohol, der sie so fertig machte!

Ich fragte mich: Wo kommt sie her? Wo hat sie getrunken? Mit wem? WARUM? Wo wohnt sie? Ob wohl Kinder auf sie warten? Ich fragte mich, was wohl weiter mit ihr passieren wird. Als die Sanitäter da waren, hatte ich ein komisches Gefühl, sie zurückzulassen, weil ich dachte, dass sie nun KEINE MACHT MEHR ÜBER SICH HAT! Dahin, wo andere Menschen sie bringen wollten, dort würde sie auch hingehen!

Ich wollte ihr noch Mut zusprechen, wieder an sich selbst zu glauben.

ICH wusste, dass sie alles machen konnte, um ihr Leben zu ändern, sodass sie nicht mehr leiden musste!

ICH wusste, dass für sie immer noch alles möglich war!

ICH wusste, dass ihr die ganze Welt zu Füßen lag!

SIE wusste das alles aber nicht mehr!

Ich habe begriffen, dass ich ihr nicht helfen konnte! Ich hätte es aber so gerne getan!

Ihr kann ich das alles nicht mehr sagen. Deswegen sage ich es euch: GEBT NIEMANDEM DIE MACHT ÜBER EUCH!

Trefft selbst die nötigen Entscheidungen, um euer Leben so zu leben, wie nur IHR es wollt!

Es geht niemanden etwas an, wann und wie ihr lebt!!

Seid frei – so wie bei Eurer Geburt! Frei!!

Keiner außer euch soll entscheiden können, wann ihr nervös, traurig oder glücklich seid! Wenn jemand ein Problem mit euch hat, lasst das sein eigenes Problem bleiben, übernehmt es nicht zu euch!

Wenn jemand unglücklich mit euch ist, fragt denjenigen nicht: „Was kann ich für dich machen, damit es dir wieder gut geht?“ Fragt stattdessen: „Was kannst DU für dich machen, damit es dir wieder gut geht?“

Liebt euch selbst genauso wie euren Nächsten!

„Betrunken“ wie sie können wir auch auf andere Weise sein. Wir betrinken uns ebenso mit Arbeit, mit Kindererziehung, mit Hausbau und der Rentenversicherung – weil die Angst, nicht mehr geliebt zu werden und alleine nicht klarzukommen, so wie wir es in und seit der Kindheit gelernt haben, einfach zu groß ist!

Deutschland, das gesegnete Land

WISSEN

Du bist nicht da, um zu haben! Du bist da, um zu lernen, zu wissen.

Sei nicht so streng zu dir! Du bist nicht das, was du gestern warst und du bist nicht das, was du denkst, morgen zu sein, weil du heute noch etwas dazulernst!

   Kenntnis haben               Erfahren                                   Sein

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                                                     (PROZESS)

Wissen oder informiert sein?

Wie viel wissen wir?

So viel und über alles…

Wissen wir nur das, was wir verstehen? Wir wissen auch das, was wir fühlen, aber manchmal wir nicht verstehen, was es ist.

Wir wissen auch, dass es eine Verbindung zwischen Fühlen und Verstehen gibt.

Wir wissen aber auch das, was wir noch nicht verstehen. Es ist die Intuition.

Wir wissen das, was jemand uns sagt – aber auch das, was er uns nicht sagt.

Wir wissen zum Beispiel ganz genau, dass Rauchen uns krank machen kann und das eine große Gefahr für unsere Leben sein kann. Aber erst wenn wir oder sehr nahestehende Menschen an Lungenkrebs erkranken, verinnerlichen wir dieses Wissen, verstehen wir es anders. Seitdem wir Erfahrungen gemacht haben, haben wir unser allgemeines Wissen, das ich lieber Information nennen würde, in ein persönliches Wissen umgewandelt und werden wir versuchen, Nichtraucher zu werden. Das werden wir aber erst dann sein, wenn wir nicht mehr rauchen. Es kann Rückschlage geben. Es ist ein Prozess.